Mut zum Abenteuer: Meine Weltreise mit Zöliakie und Autoimmunerkrankungen – Gesund und authentisch essen im Ausland
Die letzten Stunden habe ich unzählige Male versucht, den perfekten Einstieg für diesen Beitrag zu finden. Immer wieder habe ich mich verzettelt, bin in zu viele Gedanken versunken und habe die Sache unnötig kompliziert gemacht. Doch dann wurde mir klar, dass die Botschaft, die ich wirklich vermitteln möchte, so einfach und doch so tiefgründig ist: „Du hast nur dieses eine Leben… also leb es verdammt noch mal in vollen Zügen und wage es!“
Genau das tue ich gerade. Fünf Monate. Drei faszinierende Länder. Vier Autoimmunerkrankungen, die mich täglich herausfordern. Und dieses eine, kostbare Leben, das ich in vollen Zügen genießen möchte. Ich wage es! Und falls es noch nicht ganz offensichtlich ist: Ich platze fast vor lauter Aufregung und Vorfreude auf das, was vor mir liegt. Es ist ein Gefühl, das sich nur schwer in Worte fassen lässt – eine Mischung aus gesunder Nervosität, grenzenloser Begeisterung und der tiefen Überzeugung, dass dies der absolut richtige Weg ist, um meine Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Die Welt ruft: Meine Reisepläne stehen fest!
Meine Flugtickets sind gebucht und die grobe Reiseroute steht fest: Sydney (Australien), Chiang Mai (Thailand) und Bali (Indonesien). Ich bin mir absolut sicher, dass es unterwegs noch einige spontane Abstecher und unvorhergesehene Abenteuer geben wird, aber das sind die Hauptdestinationen meiner fünfmonatigen Odyssee. Und das Beste daran? Es ist weniger als einen Monat, bis ich abfliege! Die Zeit rast förmlich, und mit jedem verstrichenen Tag steigt die Vorfreude ins Unermessliche, gepaart mit einer angenehmen Prise Nervenkitzel.
Habe ich schon erwähnt, dass ich diese gesamte Reise nur mit einem Rucksack bestreiten werde? Ja, richtig gehört. Für jemanden wie mich, der chronisch dazu neigt, viel zu viel einzupacken – quasi ein „Over-Packer“ par excellence – ist das eine echte und ganz persönliche Herausforderung. Aber ich sehe es als eine weitere wertvolle Lektion in Sachen Einfachheit, Minimalismus und dem bewussten Loslassen von unnötigem Ballast. Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sich von materiellen Dingen zu lösen und Raum für echte Erlebnisse und persönliche Entwicklung zu schaffen. Die Freiheit, die ein leichter Rucksack bietet, ist unbezahlbar.
Viele Leute haben mich gefragt: Warum gerade fünf Monate? Oder warum nur diese drei Länder? Und um ganz ehrlich zu sein, gab es keine glorreiche Strategie oder einen komplizierten Masterplan dahinter. Meine Kriterien für die Auswahl waren viel einfacher und praktischer: Ich suchte warme, eher tropische und kulturell vielfältige Orte mit einem hohen Abenteuerfaktor, einer zuverlässigen Internetverbindung (ja, ich werde auch während der Reise arbeiten und digital verbunden bleiben müssen) und einer generell entspannten, einladenden Atmosphäre. Diese drei Destinationen erfüllen all diese Anforderungen perfekt. Sie versprechen eine aufregende Mischung aus pulsierendem Stadtleben, tiefgründiger kultureller Immersion, atemberaubender Natur und der Möglichkeit, mich in verschiedenen Umgebungen zurechtzufinden und anzupassen.
Wenn Sie bereits meine 15 lustige Fakten über mich gelesen haben, wissen Sie, dass ich kein Neuling bin, wenn es um Abenteuer geht. Im Herzen bin ich eine unermüdliche Entdeckerin, die bereits alle sieben Kontinente bereist hat. Man könnte also meinen…
Was ist das Besondere und Herausfordernde an dieser Reise?
Das Besondere an dieser Reise ist, dass all meine früheren Auslandsreisen bevor meine vier Autoimmunerkrankungen diagnostiziert wurden, stattfanden. Und was noch wichtiger ist: Sie waren, bevor bei mir Zöliakie festgestellt wurde. Seit diesen Diagnosen bin ich ein regelrechter „Angsthase“ geworden, wenn es um Abenteuer in Übersee ging. Die Vorstellung, in einem fremden Land mit einer unbekannten Küche, unlesbaren Zutatenlisten und potenziellen Sprachbarrieren zurechtkommen zu müssen, während ich strenge und lebenswichtige diätetische Einschränkungen habe, war lähmend. Es ist eine Sache, zu Hause oder in vertrauten Umgebungen auf seine Ernährung zu achten, eine ganz andere, dies am anderen Ende der Welt zu tun.
Zugegeben, ich habe vor einigen Monaten wieder angefangen, innerhalb meines Heimatlandes zu reisen, aber seien wir mal ehrlich: Überseereisen sind eine ganz, ganz andere Hausnummer, wenn man spezielle Ernährungsbedürfnisse und gesundheitliche Einschränkungen hat. Die Unsicherheit, ob man sicher und gesund essen kann, schwebt wie ein Damoklesschwert über jeder geplanten Mahlzeit und jeder kulinarischen Entdeckung. Diese Angst vor Kreuzkontamination und unerwünschten Reaktionen war bisher ein großer Bremsklotz für meine Reisepläne.
Tatsächlich war eine meiner größten Frustrationen beim Lesen von Websites und Ratgebern über Zöliakie und Auslandsreisen, dass diese Seiten zwar akribisch alle zu vermeidenden Lebensmittel auflisten, aber gleichzeitig dazu raten, das Äquivalent eines ganzen Koffers voller vorverpackter glutenfreier Lebensmittel einzupacken. Erinnern Sie sich, wie ich sagte, dass ich die gesamte Reise nur aus einem Rucksack leben werde? Diese Empfehlung ist für mich schlichtweg unrealistisch, unpraktikabel und widerspricht meinem Wunsch nach Minimalismus und Authentizität auf Reisen.
Es gibt einen guten Grund, warum ich die meisten „glutenfreien“ Fertigprodukte nicht esse.
Diese Produkte sind für mich keine „ernährungsphysiologisch dichten“ Lebensmittel im eigentlichen Sinne. Sie sind leider viel zu oft vollgepackt mit unnötigem Zucker, chemischen Zusätzen, künstlichen Aromen, Emulgatoren und Füllstoffen. Das ist definitiv nicht der Treibstoff, den ich brauche, um fünf Monate lang energiegeladen, gesund und vital zu reisen und die vielen Herausforderungen einer solchen Reise zu meistern. Mein Körper reagiert extrem empfindlich auf solche Substanzen, und ich habe über die Jahre gelernt, dass wahre Gesundheit, anhaltende Energie und Wohlbefinden in unverarbeiteten, natürlichen und echten Lebensmitteln liegen.
Eines der erstaunlichsten und bereicherndsten Dinge am Reisen ist zweifellos das Eintauchen in die lokale Esskultur – die einzigartigen Gerüche, die leuchtenden Farben und die vielfältigen Texturen der Speisen. Genau das macht Auslandsreisen so faszinierend, abenteuerlich und unvergesslich. Ohne die Möglichkeit, in die lokale Küche einzutauchen und authentische Gerichte zu probieren, würde ein großer Teil des kulturellen Erlebnisses verloren gehen. Daher stellt sich die Millionen-Dollar-Frage, die mich am meisten beschäftigt:
Wie kann man auf Reisen gesund, lokal und sicher essen? Und dabei echte, gesunde Vollwertkost priorisieren, selbst mit komplexen Ernährungsbedürfnissen?
Diese Frage beschäftigt mich mehr als alles andere. Ich habe die endgültige Antwort noch nicht, aber ich werde sie verdammt noch mal herausfinden! Und ich habe fünf Monate Zeit, um genau das zu tun, um diese Herausforderung aktiv anzugehen und Lösungen zu finden. Es wird eine Reise der Entdeckung sein, nicht nur der äußeren Welt, ihrer Landschaften und Kulturen, sondern auch meiner eigenen Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden, mich anzupassen und kreative Wege zu finden.
Die Vorstellung, sich in fremden Ländern mit meiner Zöliakie und anderen Autoimmunerkrankungen zurechtzufinden, war lange Zeit meine größte Hürde und Quelle meiner Ängste. Aber anstatt mich von dieser Angst lähmen zu lassen, habe ich beschlossen, sie anzunehmen und sie als einen integralen Bestandteil des Abenteuers zu sehen. Es geht darum, proaktiv zu sein und durchdachte Strategien zu entwickeln, die es mir ermöglichen, die lokale Kultur durch ihr Essen kennenzulernen, ohne meine Gesundheit zu gefährden oder ständig in Sorge zu leben.
**Meine Strategien für sicheres und gesundes Essen auf Reisen – Mein Plan:**
- **Umfassende Recherche im Vorfeld:** Bevor ich an einem neuen Ort ankomme, werde ich mich intensiv mit den lokalen Gegebenheiten auseinandersetzen. Dazu gehört das Suchen nach Blogs, Foren und Social-Media-Gruppen von Zöliakie-Reisenden, die bereits in diesen Regionen waren und ihre Erfahrungen geteilt haben. Ich werde spezifische Restaurants, Cafés und Märkte identifizieren, die für ihre glutenfreundlichen Optionen bekannt sind oder in denen andere positive Erfahrungen gemacht haben. Auch lokale Zöliakie-Organisationen können wertvolle Ressourcen sein, um Empfehlungen und allgemeine Informationen zu erhalten.
- **Sprachliche Vorbereitung und Hilfsmittel:** Das Erlernen wichtiger Phrasen in der jeweiligen Landessprache ist absolut unerlässlich. Sätze wie „Ich habe Zöliakie“, „Ich darf keinen Weizen, kein Gluten, keine Gerste, keinen Roggen, keinen Dinkel essen“, „Ist das glutenfrei?“, „Enthält es Weizen/Soße/Bindemittel?“ und „Kann es zu Kreuzkontamination kommen?“ sind entscheidend. Ich werde mir auch spezielle Zöliakie-Reisekarten in den jeweiligen Landessprachen besorgen, die meine Bedürfnisse klar und verständlich erklären, oft mit Bildern und detaillierten Erläuterungen zur Kreuzkontamination.
- **Klare Kommunikation vor Ort:** Sobald ich in einem Restaurant oder bei einem Lebensmittelhändler bin, werde ich höflich, aber bestimmt und ausführlich meine Ernährungsbedürfnisse kommunizieren. Es ist wichtig, geduldig zu sein und sicherzustellen, dass die Botschaft wirklich verstanden wird. Manchmal kann es hilfreich sein, sich auf bestimmte Gerichte zu konzentrieren, die von Natur aus glutenfrei sind, oder nach einfachen, unverarbeiteten Zutaten zu fragen, die sicher zubereitet werden können.
- **Fokus auf unverarbeitete Lebensmittel:** Auf lokalen Märkten werde ich mich so oft wie möglich mit frischem Obst, knackigem Gemüse, unverarbeitetem Fleisch und frischem Fisch eindecken. Diese sind in der Regel von Natur aus glutenfrei und bieten die beste Nährstoffdichte und Qualität. Dies bedeutet, so oft wie möglich selbst zu kochen, wo immer es die Gegebenheiten zulassen.
- **Unterkünfte mit Kochmöglichkeiten:** Bei der Auswahl von Unterkünften werde ich gezielt nach Airbnbs, Guesthouses oder Hostels suchen, die Zugang zu einer eigenen Küche oder einer Gemeinschaftsküche bieten. Dies gibt mir die Kontrolle über die Zubereitung meiner Mahlzeiten und minimiert das Risiko von Kreuzkontaminationen erheblich. Es ist zudem oft eine kostengünstigere Möglichkeit, sich unterwegs zu ernähren.
- **Notfallvorräte im Rucksack:** Obwohl ich nicht mit einem ganzen Koffer voller GF-Produkte reisen werde, werde ich einige ausgewählte, leichte und nahrhafte Notfall-Snacks dabei haben: Nüsse, Samen, getrocknete Früchte oder selbstgemachte Energieriegel, die meinen Ernährungsprinzipien entsprechen. Diese dienen als Puffer für Zeiten, in denen sich spontan keine sichere Essensoption finden lässt oder unerwartete Verzögerungen auftreten.
- **Achtsamkeit und Intuition:** Es wird zweifellos Momente geben, in denen es schwierig wird oder Unsicherheiten auftreten. Dann ist es von entscheidender Bedeutung, auf meinen Körper zu hören und meine Intuition zu nutzen. Manchmal bedeutet es, eine Mahlzeit auszulassen oder sich mit den absolut sichersten, einfachsten Optionen zu begnügen, anstatt ein unnötiges Risiko einzugehen. Es geht darum, flexibel zu sein, sich anzupassen und nicht zu verzweifeln, wenn nicht alles perfekt läuft.
- **Lokale Empfehlungen nutzen:** Ich werde mich nicht scheuen, Einheimische oder andere erfahrene Reisende nach Empfehlungen zu fragen. Oft kennen sie versteckte Juwelen, kleine Familienrestaurants oder authentische Lokale, die auf spezielle Wünsche eingehen können und ein sicheres Esserlebnis bieten.
Denn genau darum geht es im Leben: Es zu wagen. Sich unseren Ängsten und Unsicherheiten zu stellen, um unser Leben in vollen Zügen zu leben und unsere Träume zu verwirklichen. Wie der große amerikanische Schriftsteller Mark Twain so treffend sagte: „In zwanzig Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Leinen, segle fort aus dem sicheren Hafen. Fange die Passatwinde in deinen Segeln. Erforsche. Träume. Entdecke.“
Selbst wenn eine Weltreise nicht Ihre persönliche Leidenschaft ist (obwohl ich sie wärmstens als bereicherndes Erlebnis empfehlen kann!), finden Sie heraus, was Ihre ist. Was brennt in Ihnen? Und dann: Wagen Sie es. Tun Sie es. Sie haben das absolut drauf! Das Leben ist viel zu kurz, um am Ufer zu stehen und nur davon zu träumen, die Welt zu erkunden oder die eigenen Leidenschaften zu verfolgen. Es ist an der Zeit, die Segel zu setzen und Kurs auf Ihre ganz persönlichen Abenteuer zu nehmen, egal wie klein oder groß sie auf den ersten Blick erscheinen mögen.
Meine bevorstehende Reise wird nicht nur eine physische Erkundung ferner Länder, exotischer Kulturen und atemberaubender Landschaften sein, sondern auch eine zutiefst persönliche, innere Reise. Eine Reise, auf der ich lernen werde, noch mehr auf meinen Körper zu hören, meine Grenzen zu verschieben, meine Problemlösungsfähigkeiten zu schärfen und meine Resilienz zu stärken. Es ist ein großes Experiment, ein mutiger Sprung ins Ungewisse, aber ich bin bereit dafür. Ich glaube fest daran, dass die größten Belohnungen und das tiefste persönliche Wachstum jenseits unserer Komfortzone liegen.
Was ist eine Leidenschaft, die Sie haben, aber noch nicht „angegangen“ sind? Teilen Sie sie unten mit dem Universum – es ist der erste Schritt zur Verwirklichung!