Bacalhau à Brás: Ein Authentisches Portugiesisches Kabeljau-Rezept & die Inspirierende Alentejo-Reise
Manche Reisen hinterlassen nicht nur wunderschöne Erinnerungen und atemberaubende Fotos, sondern entzünden auch eine tiefe Leidenschaft für die lokale Kultur und ihre Küche. Genau das ist mir während meiner unvergesslichen Zeit in Portugal widerfahren, insbesondere im malerischen Alentejo. Als ich von dem von Marta und Sanda veranstalteten Food- und Lifestyle-Fotografie-Workshop in Portugal erfuhr, wusste ich sofort, dass ich buchen musste. Es war genau der Anstoß, den ich brauchte, um mich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Da ich noch nie zuvor in Portugal gewesen war, nutzte ich den Workshop als Ausgangspunkt für einen ganzen Monat Erkundung dieses faszinierenden Landes.
Diese Reise, die reich an visuellen und geschmacklichen Eindrücken war, hat mich zu einem meiner absoluten Lieblingsrezepte der portugiesischen Küche inspiriert: Bacalhau à Brás. Dieses Gericht ist nicht nur unglaublich lecker und einfach zuzubereiten, sondern verkörpert für mich die Herzlichkeit und Authentizität Portugals, die ich auf meiner Reise so sehr schätzen gelernt habe. Es ist ein Beweis dafür, wie einfache Zutaten zu etwas Außergewöhnlichem kombiniert werden können, genau wie die unvergesslichen Momente meiner Reise.
Bacalhau à Brás – Das Authentische Rezept aus Portugal
Bacalhau à Brás ist ein traditionelles portugiesisches Gericht aus zerfasertem Stockfisch (Kabeljau), Zwiebeln, Bratkartoffeln und Rührei, garniert mit schwarzen Oliven und frischer Petersilie. Es ist ein Gericht, das gleichermaßen sättigend und tröstlich ist, perfekt für ein Familienessen oder einen geselligen Abend mit Freunden.
Zutaten:
- 500 g gesalzener Kabeljau (Bacalhau), entsalzt
- 4-5 mittelgroße Kartoffeln (ca. 600 g)
- 2 große Zwiebeln
- 3-4 Knoblauchzehen
- 6 Eier
- 100 ml Olivenöl extra vergine
- Frische Petersilie, gehackt, zum Garnieren
- Schwarze Oliven, zum Garnieren
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Kabeljau vorbereiten: Den gesalzenen Kabeljau mindestens 24-48 Stunden vor der Zubereitung wässern. Dabei das Wasser alle 6-8 Stunden wechseln, um das Salz zu entfernen. Nach dem Wässern den Kabeljau kochen, bis er weich ist (ca. 10-15 Minuten). Abgießen, die Haut und Gräten entfernen und den Fisch in feine Fasern zupfen. Beiseite stellen.
- Kartoffeln zubereiten: Die Kartoffeln schälen und in sehr dünne Stifte oder feine Würfel schneiden (ähnlich wie Pommes Frites, aber noch dünner). Alternativ können auch fertige Kartoffel-Sticks verwendet werden. In einer großen Pfanne reichlich Olivenöl erhitzen und die Kartoffelstifte goldbraun und knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und leicht salzen.
- Zwiebeln und Knoblauch andünsten: In der gleichen Pfanne, in der die Kartoffeln frittiert wurden (oder einer anderen großen Pfanne), das restliche Öl abgießen, sodass nur noch ein kleiner Rest (ca. 2-3 EL) übrig bleibt. Die Zwiebeln schälen, halbieren und in sehr dünne Ringe schneiden. Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Zwiebeln und Knoblauch bei mittlerer Hitze im Olivenöl langsam und glasig dünsten, bis sie weich sind und leicht karamellisieren. Dies kann etwa 10-15 Minuten dauern. Achten Sie darauf, dass sie nicht braun werden.
- Kabeljau hinzufügen: Den gezupften Kabeljau zu den gedünsteten Zwiebeln und dem Knoblauch in die Pfanne geben. Alles gut vermischen und ein paar Minuten zusammen anbraten, damit sich die Aromen verbinden.
- Kartoffeln einrühren: Die frittierten Kartoffelstifte vorsichtig unter die Kabeljau-Zwiebel-Mischung heben. Alles sanft vermischen, um die Kartoffeln nicht zu zerbrechen.
- Eier hinzufügen: Die Eier in einer Schüssel verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Eimischung über die Zutaten in der Pfanne gießen. Bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren das Ei stocken lassen, bis es cremig ist, aber nicht vollständig trocken. Die Masse sollte feucht und saftig bleiben.
- Anrichten: Das Bacalhau à Brás sofort auf Tellern anrichten. Großzügig mit frischer gehackter Petersilie bestreuen und mit schwarzen Oliven garnieren. Warm servieren.
Tipps für das perfekte Bacalhau à Brás & Variationen:
- Entsalzen des Kabeljaus: Dieser Schritt ist entscheidend. Nehmen Sie sich Zeit dafür, um sicherzustellen, dass der Kabeljau perfekt entsalzen ist. Ein zu salziger Fisch ruiniert das Gericht.
- Die Konsistenz der Eier: Das Geheimnis eines guten Bacalhau à Brás liegt in der cremigen Konsistenz der Eier. Sie sollten nicht wie Rührei fest durchgebraten sein, sondern noch feucht und saftig. Nehmen Sie die Pfanne vom Herd, sobald das Ei anfängt zu stocken, und rühren Sie weiter, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Kartoffel-Alternative: Wenn Sie keine Lust haben, die Kartoffeln selbst zu schneiden und zu frittieren, können Sie auch hochwertige, bereits frittierte Kartoffel-Sticks aus dem Supermarkt verwenden. Achten Sie auf eine gute Qualität für den besten Geschmack.
- Würzung: Portugiesische Küche ist oft einfach in der Würzung, um die Qualität der Hauptzutaten hervorzuheben. Ein wenig mehr Pfeffer oder eine Prise Muskatnuss können dem Gericht zusätzliche Tiefe verleihen, aber übertreiben Sie es nicht.
- Serviervorschlag: Bacalhau à Brás ist ein vollständiges Gericht für sich. Es passt aber hervorragend zu einem einfachen grünen Salat mit einem leichten Essig-Öl-Dressing, um die Reichhaltigkeit auszugleichen.
- Nachhaltigkeit: Achten Sie beim Kauf von Kabeljau auf nachhaltige Fischerei. Fragen Sie Ihren Fischhändler nach Fischen aus verantwortungsvollen Quellen.
Die Inspirationsquelle: Eine fotografische und kulinarische Entdeckungsreise durch das Alentejo
Die Entscheidung, den Food- und Lifestyle-Fotografie-Workshop mit Marta und Sanda in Portugal zu besuchen, war intuitiv und stellte sich als eine der besten meines Lebens heraus. Es war der perfekte Impuls, mich in ein neues Land zu begeben, dessen Kultur, Landschaften und vor allem die Küche mich zutiefst faszinierten. Ich hatte noch nie zuvor Portugal bereist, und so nutzte ich diesen Workshop im wunderschönen Alentejo als den perfekten Startpunkt für einen ganzen Monat intensiver Erkundung dieses bemerkenswerten Landes.
Der Workshop und unser Aufenthalt im atemberaubenden Cabeca de Cabra in Porto Covo boten eine endlose Fülle an Landschaften, Texturen, Essen und unvergesslichen Erlebnissen. Jeder Winkel, jede Lichtstimmung und jede Mahlzeit schien eine neue fotografische Herausforderung und eine kulinarische Offenbarung zu sein. Von den sanften Hügeln des Alentejo bis zu den rauen Küstenlinien von Porto Covo, die visuelle Vielfalt war überwältigend. Die lokalen Märkte, gefüllt mit frischen Meeresfrüchten und regionalen Produkten, waren ein Paradies für jeden, der die Authentizität der portugiesischen Küche erfassen wollte. Es war ein Fest für die Sinne, das weit über die reinen Rezepturen hinausging.
Schnell wurden aus neuen Bekanntschaften feste Freundschaften. Die gemeinsame Leidenschaft für Fotografie und gutes Essen schweißte uns zusammen, und wir teilten Geschichten, Techniken und natürlich unzählige köstliche Mahlzeiten. Das bewölkte, gewittrige Wetter, das mich anfangs beunruhigte, erwies sich als Segen. Es erlaubte mir, in einem völlig anderen Stil zu fotografieren, als ich es gewohnt bin. Mein Heimatort in Kalifornien ist bekannt für strahlenden Sonnenschein, doch das weiche, diffuse Licht des Alentejo bot eine ganz neue Perspektive. Es war eine willkommene Herausforderung, die meinen Blick für Details schärfte und mir half, die stimmungsvolle Schönheit der portugiesischen Landschaft und ihrer traditionellen Speisen einzufangen. Die dunkleren, satteren Töne des Himmels spiegelten oft die tiefen, reichen Aromen der alentejanischen Küche wider.
Ironischerweise machten mir einige der Lifestyle-Fotos am meisten Spaß. Besonders ein 94-jähriger Fischer stahl dieser angehenden Fotografin das Herz. Seine wettergegerbten Hände, sein freundliches Lächeln und die Geschichten, die seine Augen erzählten, waren eine unschätzbare Inspiration. Er war ein lebendiges Zeugnis der tief verwurzelten Traditionen und des einfachen, aber erfüllten Lebens, das so viele Menschen in dieser Region führen. Seine Authentizität spiegelte sich in der Reinheit der lokalen Produkte wider, aus denen die Gerichte zubereitet wurden – der frische Fisch direkt aus dem Meer, das aromatische Olivenöl und die bodenständigen Kartoffeln. Diese Begegnungen ließen mich die wahre Essenz der portugiesischen Küche verstehen: Sie ist ehrlich, unkompliziert und voller Geschmack, genau wie die Menschen, die sie zubereiten und genießen.
Die kulinarischen Erlebnisse während des Workshops waren genauso prägend wie die fotografischen. Wir lernten nicht nur, wie man Essen ästhetisch in Szene setzt, sondern auch seine Geschichte und Herkunft zu schätzen. Jeder Bissen schmeckte nach Tradition, nach dem Land und dem Meer. Die Gastfreundschaft der Portugiesen, die uns mit offenen Armen empfingen und uns in ihre kulinarischen Geheimnisse einweihten, war überwältigend. Es war eine Erinnerung daran, dass gutes Essen nicht nur Nahrung ist, sondern ein Ausdruck von Kultur, Gemeinschaft und Liebe. Von herzhaften Eintöpfen wie dem „Ensopado de Borrego“, die die Seele wärmten, bis hin zu den endlosen Variationen von Bacalhau, die auf jeder Speisekarte zu finden waren – jedes Gericht erzählte eine Geschichte.
Das Alentejo mit seinen weiten Landschaften, Korkeichenwäldern und charmanten Dörfern ist eine Region, die zum Verweilen einlädt. Die Abende in Porto Covo, oft begleitet von einem Glas regionalen Weins und dem Geruch von gegrilltem Fisch, waren Momente purer Glückseligkeit. Es war diese Kombination aus visueller Schönheit, menschlicher Wärme und unvergleichlicher Gastronomie, die mich dazu inspirierte, die Aromen Portugals mit nach Hause zu nehmen und sie in meiner eigenen Küche zum Leben zu erwecken. Bacalhau à Brás ist nur eines von vielen Gerichten, die ich in dieser Zeit kennengelernt und lieben gelernt habe. Es ist ein kulinarisches Souvenir, das mich jedes Mal, wenn ich es zubereite, zurück an die sonnenverwöhnten Küsten und die gastfreundlichen Tische Portugals entführt.
Ich hoffe, Sie genießen dieses kleine Stück Porto Covo und Alentejo, sowohl in Form dieses köstlichen Rezepts als auch durch die visuellen Eindrücke dieser unvergesslichen Reise. Es ist eine Einladung, die Aromen und die Seele Portugals in Ihre eigene Küche zu bringen.